Ichthyo (Ichthyophtirius multifiliis)

Ichthyophthirius multifiliis ist ein einzelliger Parasit und gehört zum Stamm der Wimperntierchen. Er verursacht Ichthyophthiriose, auch Weißpünktchenkrankheit oder Grießkörnchenkrankheit genannt, – eine verbreitete Parasitose bei Süßwasserfischen.

Ichthyo Wimperntierchen unter dem MicroskopEs erkranken vorwiegend bereits geschwächte Koi, doch auch gesunde Tiere werden befallen, da diese Krankheit epidemisch und somit hochgradig infekziös ist. Dieser Einzeller kann sich innerhalb 24 Stunden bis auf das Doppelte vermehren.
Auslöser der Ichthyophthiriose ist das Wimpertierchen Ichthyophthirius multifiliis. Dieser weltweit vorkommende Ektoparasit erreicht in seiner vegetativen Form eine Größe bis zu 1mm. Hervorstechende Merkmale sind ein hufeisenförmiger Großkern und ein runder Kleinkern.

Der Parasit lebt in der Epidermis und im Epithel der Kiemen seines Wirtes in nach außen verschlossenen Höhlungen. Ist er zur Fortpflanzungsfähigkeit herangereift durchbricht er die Haut und verlässt den Wirt, wodurch dieser erhebliche Hautverletzungen erleidet. Im Wasser sinkt Ichthyophthirius multifiliis zu Boden, setzt sich dort fest und beginnt mit der Bildung von Zysten. In diesen finden wiederholte Teilungen in bis zu 1000 so genannte Schwärmer (Tomiten) von 50 bis 70 Mikrometer Größe statt. Die Schwärmer sind wieder für Fische invasionsfähig, müssen aber innerhalb von 70 Stunden einen Wirt finden. Die Dauer des Vermehrungsprozesses ist temperaturabhängig, bei vier Grad Celsius dauert er etwa sechs Tage bei 25 bis 28 Grad Celsius nur zehn bis zwölf Stunden. Besonders in tropischen Aquarien kann es deshalb zu einer explosionsartigen Vermehrung mit entsprechenden Befallsraten kommen.

Symptome
Befallene Fische haben bis stecknadelkopfgroße, weiße Knötchen am ganzen Körper, den Flossen und den Kiemen.
Weißpünktchenkrankheit auf der Flosse eines Buntbarsches In schweren Fällen können sich die Knötchen zu grauen Flächen vereinen. Die betroffenen Fische zeigen häufig Atemnot, „Flossenklemmen“ und heftige Scheuerbewegungen. In der Folge wird der Fisch zunehmend apathisch und magert ab. Eine Behandlung ist dringend notwendig!

Therapie
Großzügige Wasserwechsel tragen in hohem Maße zur Dezimierung der Parasitenpopulation und zur Eindämmung der Schwärmer bei.
Während seiner Wachstumsphase in der Haut des Wirtes ist der Parasit nicht direkt zu bekämpfen. Die Behandlung richtet sich also gegen die frei schwimmenden Schwärmer und muss zwei- bis dreimal wiederholt werden. In Aquarien kann unterstützend die Wassertemperatur leicht erhöht werden, um die geschützte Entwicklungsphase als Zyste zu verkürzen. Als zuverlässiges Behandlungsmittel empfehlen Tierärzte Halamid in einer Dosierung von bis zu 20g / 1000L Teichwasser. Koihalter sollten hier dringend die Dosierungsanweisungen sowie die Abhängigkeiten von PH- und KH Wert beachten!