Costia (Ichthyobodo necator)

Ichthyobodo necator ist ein nur 10 bis 20 μm großer Parasit. Das Geißeltierchen ( heterotropher Flagellatbei aus dem Reich der Protozoen) löst bei Fischen die als Costia oder Ichthyobodo bekannte Krankheit aus und zählt zu den Hauttrübern.

costia Ichthyobodo gehört zu den kleinsten Parasiten überhaupt und ist aufgrund dessen ausschließlich dem Mikroskop zu erkennen. Ab einer etwa 400fachen Vergrößerung lässt sich Ichthyobodo genau diagnostizieren. Die ruckartigen und drehenden Bewegungen des Geißeltierchens sind jedoch schon ab einer 100fachen Vergrößerung gut erkennbar.

Die Körperform von Ichthyobodo ist mandelförmig oval. Mittels einer Geißel heftet er sich an das äußere Hautepithel des Koi. Der Parasit besitzt einen Makronukleus und zwei Geißeln, von denen eine zur Fortbewegung von Wirt zu Wirt dient und die andere, um sich am Fisch zu verankern. Hier ernährt sich der Parasit von Zellgewebe und schädigt dieses so stark, dass die Hautzellen absterben und der Parasit eine weitere, gesunde Zelle befällt. Das Geißeltierchen benötigt zum Überleben einen Wirt. Es vermehrt sich durch Längsteilung. Findet der Parasit während seiner Schwärmerphase im freien Wasser innerhalb eines Zeitraumes von ein bis zwei Stunden keinen Wirt,stirbt der Parasit ab.
Ichthyobodo ist in der Lage, Zysten zu bilden, die ihn vor Austrocknung schützen. Auf diese Weise kann der Parasit selbst längere Trockenperioden überstehen.
Das Geißeltierchen ist stark temperaturabhängig. Zwischen 10 und 25°C erreicht der Parasit seine höchste Vermehrungsrate. Oberhalb einer Temperatur von 28°C ist Ichthyobodo nicht lebensfähig. Unterhalb von 10°C schützt sich der Parasit durch Zystenbildung. Seine Übertragung erfolgt entweder durch direkten Kontakt oder mittels seiner Fähigkeit, sich im Wasser schwimmend einen neuen Wirtsfisch zu suchen.
Zum Ausbruch einer epidemischen Krankheit, die durch einen Massenbefall von Ichthyobodo ausgelöst wird, kommt es ausschließlich bei Überbesatz und schlechten Wasserwerten.
Symptome
Erste Anzeichen für einen Costiabefall ist eine Hauttrübung, ein schmieriger, grauer Belag auf der Hautoberfläche des Fisches. Im weiteren Verlauf kommt es zur Zerstörung der Schleimschicht beim Koi mit fetzenartiger Ablösung der Schleimhaut. Ist die obere Hautschicht zerstört, dringt das Geißeltierchen in tiefere Gewebestrukturen ein. Es bilden sich wuchernde, blutende Geschwüre und schließlich Löcher. Diese Sekundärinfektion wird durch das Bakterium Aeromonas hydrophilia verursacht.
In den Wunden herrschen gute Bedingungen für eine Besiedelung durch den Wasserschimmelpilz Saprolegnia.
Nachdem Bakterien in die Blutbahn des Fisches eingedrungen sind, kommt es zu Nierenversagen. Der Koi ist nicht mehr in der Lage seinen osmotischen Haushalt zu korrigieren. Bauchwassersucht und schließlich der Tod des Koi sind die Folge. Außerdem befällt Ichthyobodo das Kiemengewebe des Koi und verursacht eine Kiemennekrose.
Behandlung
Eine Behandlung kann mit einer Erhöhung der Temperatur auf 30° Grad Celsius und gleichzeitiger Sauerstoffzugabe über einen Zeitraum von zwei Tagen eingeleitet werden.Sofern keine Temperaturerhöhung möglich ist, kann eine Badekur mit Acriflavin wirksam sein. Leider haben viele Krankheitserreger bereits Resistenzen gegen Acriflavin gebildet. Daher zeigt ein Kombipräperat mit Acriflavin oft eine bessere Wirkung. Ein Aufsalzen bis 0,6 % Salinität kann im Anfangsstadium ebenso einen Behandlungserfolg bringen.  Ausreichende zusätzliche Sauerstoffgabe ist bei jeder Behandlung unbedingt erforderlich.