Woher kommen Koikrankheiten?

Da jeder Teich individuell in der Größe, Fischbesatz, Filtersystem und äußeren Einflüssen ist, liegt die genaue Herkunft der Parasiten jedem Teich selbst zu Grunde. Manche Parasiten werden von unbemerkten Besuchern wie beispielsweise Vögel eingeschleppt, andere wiederum gelangen mit Witterungseinflüssen in unseren Teich. Es existieren jedoch auch Erreger, die sich latent in fast jedem Gewässer befinden. Akuter und massiver Stress kann ebenfalls Krankheiten hervorrufen. Generell ist unsere Wasserqualität von großer Bedeutung.
Ein Beispiel: Fasst Ihr Teich 10.000 Liter und der Fischbesatz beträgt mehr als zehn Koi? Hier steigt nicht nur das Risiko krankheitserregender Bakterien, sondern auch eine Vergiftung durch Ammoniak und/oder Nitrit. Wenn der Filter zudem unterdimensioniert ist, können diese fischgiftigen Wasserparameter nicht mehr von alleine absorbiert werden und wir müssen eingreifen (Nitrifikation: Abbauprozess durch aerobe Bakterien von Ammonium zu Nitrit und von Nitrit zu Nitrat). Sparen Sie an der richtigen Stelle, dies ist keineswegs die Filtration!

Stress und seine Auswirkungen

Stress bei Koi ist der häufigste Auslöser für Krankheiten. Er schädigt das Immunsystem und verhindert den natürlichen Abwehrmechanismus gegenüber Krankheitserregern.

Stress wird hauptsächlich durch Veränderungen und schlechte Wasserqualität verursacht, denn Koi sind nicht sehr anpassungsfähig.

Hauptursachen für Stress sind eine Veränderungen der Wasserqualität, also des PH-Wertes, der Temperatur, Verschmutzungen, Chemikalien, eine zu geringe Sauerstoffversorgung und eine wachsende Anzahl von Parasiten.

Aber auch Maßnahmen wie das Fangen und Transportieren, überfüllte Teiche und das Umsetzen in einen neuen Teich stressen den Fisch und schwächen somit sein Immunsystem. Dies macht es Bakterien und Parasiten leicht, in den Körper des Fisches einzudringen und ihm zu schaden.

Normalerweise befinden sich ständig Krankheitserreger im Wasser, aber solange die Fische nicht gestresst sind, kann ihr Immunsystem diese abwehren.

Man sagt, bakterielle Infektionen können vermieden werden, wenn der Fisch vor allem im Frühjahr keinen Stresssituationen ausgesetzt ist, da zu diesem Zeitpunkt die Wassertemperaturen ansteigen und dies für einen Koi schon anstrengend genug ist. Auch die Vitamine A , C und E stärken das Immunsystem, genau wie Spuren des Metals Selenium.

Wie der Körper des Koi auf Stress reagiert

Wenn es zu Stresssituationen kommt, wird ein Teil des Gehirns stimuliert, was eine Kette von Reaktionen im Körper auslöst:

Epinephrin wird freigesetzt, dieses Hormon wird in Flucht- oder Kampfsituationen ausgeschüttet, der Herzschlag steigt an, wodurch der Körper mit extra Sauerstoff versorgt wird, die Leber bewegt Glycogen, eine weitere Energiequelle. Das Hormon Cortisol wird freigesetzt, welches den Stoffwechsel verändert.

Wenn die “Gefahr” für den Koi vorüber ist, wird er sich in eine Ecke zurückziehen und sich äußerlich beruhigen, die körperlichen Auswirkungen der Stresssituation werden allerdings noch lange anhalten.

Von den Auswirkungen betroffen sind vor allem Herz und Kiemen. Das Herz eines Koi schlägt normalerweise langsam, wird aber bei Stress zu Höchstleistungen angetrieben. Die Kiemen werden anfälliger für Krankheitserreger und Parasiten.

Wenn es Bakterien gelingt, in den Körper eines Fisches zu gelangen, produziert dieser eine Überzahl an weißen Blutkörperchen, welche nun versuchen, sich die Krankheitserreger einzuverleiben.

Sie umhüllen die Bakterien und Enzyme helfen, diese zu zerstören. Sie werden letztendlich durch den Urin ausgeschieden.

Viele Bakterien sind allerdings resistent gegen weiße Blutkörperchen oder können ihre Hülle durchbrechen, sodass sie sich schnell im Körper des Fisches ausbreiten.

Bei Stress ist der Körper zu sehr abgelenkt, um eine Ausweitung der Bakterien erfolgreich zu verhindern. Diese greifen den Darm an und gelangen in den Blutkreislauf, was zu schweren Infektionen führen kann.